WM Tag 2, 28.07.15

Heute morgen verhieß der Blick aus dem Fenster auf die Bäume wieder viel Wind – was sich am Platz angekommen auch definitiv bestätigte. Die Fortsetzung des Zeitflugs mit Gruppe 4 (der „Juniorengruppe“) wurde aber zunächst durch tief hängende Wolken verhindert. Sehr zum Glück des belgischen Teams, welches gestern die dezentral verkündete Absage des Wettbewerbs nicht mitbekommen haben musste und gerade erst halb neun am Platz angekommen war. Gegen zehn Uhr dann wurde erfolgreich ein erneuter Versuch gestartet. In dem starken Wind war zwar etwas Thermik enthalten, aber die Luft war auch gespickt mit Abwind-Feldern.
Bei Johannes war dann am Ende etwas Hangfliegen an der nördlich des Platzes gelegenen Waldkante nötig… Aber er meisterte das souverän und rettete sich auf ca. 10 s Unterzeit. Noch extremer war es dann in der Reflight-Gruppe zum Schluss mit Niklaus Huggler, Gerhard Flixeder, Frits Donker-Duyvis und Denis Duchesne. Schon nach ca. 5 min eröffnete Niklaus das kombinierte Hang-Thermik-Fliegen an der Kante und schaffte es tatsächlich, zeitweise Höhe aufzubauen und die Zeit voll zu machen.

Wir setzten mit Streckenflug fort, was in dem mittlerweile noch weiter aufgelebten Wind äußerst spannend war! Zur richtigen Zeit zu starten und eine gut tragende Schicht zu finden, war jetzt wichtig. Durch zu leichtes Fliegen im Abwind konnte man sehr viel Strecken abgeben. Hart traf es hier zum Beispiel auch Dillon Graves, der sich nach dem Erfolg in F3K möglicherweise wohl noch nicht vollständig an die holländischen Wetter-Verhältnisse gewöhnt hatte.
Aber auch andere Missgeschicke konnten passieren. Bei Günther Aichholzer beispielweise war für den Restart leider der Hochstarthaken erst nach Umbau-Maßnahmen nutzbar, was zu äußerst bitteren 8/20 Strecken führte…

Im Speed wurden nun selbst mit schweren Modellen gigantische Hochstarthöhen erreicht. Aber der starke Gegenwind ließ nur selten 13er Zeiten zu, wenn gute Luft und etwas Piloten-Können zusammen kamen. Unser Team rettete sich dabei ganz gut über die Runden. Nur Johannes und Thomas blieben mit 14.5 und 15 s über der 14er-Marke, während Martin mit einer 13.60 eröffnete, Kunzi mit 13.96 dran blieb und ich am Schluss mit 13.23 nochmal etwas nachlegen konnte.
Damit liegen wir erstmal ganz gut im Rennen, auch wenn sich am Ende Hans Rossmann noch den 1000er mit 13.08 s sichern konnte. Auch von organisatorischer Seite her lief der Wettbewerb heute mit den kürzeren Wegen und neuen Helfern unter den Linien schon spürbar besser.

Leider forderte der Wind aber auch schon einige Opfer in Sachen Flieger… Ein Hurricane schien beim Schuss Probleme mit der Leitwerks-Anlenkung (oder dem Rumpfboot…) bekommen zu haben und zerflatterte dann beim nicht beendbaren Beschleunigen am Seil. Und mindestens zwei Fosas zerlegten sich schon unter dem Zug des Seiles. Mit dem aktuellen Setup des Kurses war dies ein nicht ganz unerhebliches Sicherheitsrisiko, da die Rümpfe nicht weit von der B-Linie einschlugen.
Aber auch im Speed selbst gingen Modelle kaputt. Mike Lachowski beispielsweise schlug nach zwei Verwendern an der B-Linie ein…

Am Schluss wurde noch der Zeitflug von Runde 2 begonnen. Da aber Regen herein zog – zunächst nur ein kurzer Schauer – wurde gegen 18:45 Uhr für heute abgebrochen. Morgen geht es daher mit Gruppe 2 los, in der ich dann in vermutlich etwas schwierigerer Luft als erster von uns versuchen muss, die Zeit zu schaffen…

Andreas H., 28.07.2015

P.S: Aus irgendeinem Grund muss das Hochladen des Berichtes von gestern am Abend nicht mehr funktioniert haben. Dies wurde jetzt noch nachgeholt und es wird um Entschuldigung gebeten…

Langsam kommt positiver Stress auf…!