Der Weltluftfahrtverband FAI hat den Modellflug in Klassen eingeteilt und sie unter dem Register F zusammengefasst. Die 3 steht für die Tatsache, dass die Flugmodelle ferngelenkt sind und das B dafür, dass sie keinen Antrieb besitzen, also Segelflugmodelle sind. Hinter der Bezeichnung F3B verbirgt sich ein umfassendes Reglement, welches hier kurz beschrieben wird:

Segelflugmodelle, die sich für den Einsatz in der Klasse F3B eignen, haben Spannweiten um die drei Meter und eine Masse von rund zwei Kilogramm. Derartige Modelle werden zum Teil in Kleinserien hergestellt und können käuflich erworben werden, oder sie werden von den Piloten unter Einsatz hochmoderner Werkstoffe selbst gebaut.

Mit ein und demselben Modell müssen drei verschiedene Flugaufgaben erfüllt werden, nämlich Zeit-, Strecken- und Speedflug. Die ersten beiden Aufgaben werden in Gruppen geflogen. Beim Speedflug startet einer nach dem anderen. Diese drei Aufgaben bezeichnen eine Runde, wobei bei der Weltmeisterschaft so viele Runden wie möglich geflogen werden. Und dies in immer wieder anderen Gruppenzusammensetzungen.

Während des Wettbewerbs kann das Geschehen auf einer großen Anzeigetafel beobachtet werden.

F3B Messanlage
Die Anzeigentafel des Modellbauclub München

Der Start – Ein dynamischer Kraftakt

Gestartet werden die Segelflugmodelle an Elektrowinden. Diese Winden sind in ihrer Leistung begrenzt, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Die Hochstartseile bestehen aus Polyamid und haben einen Durchmesser zwischen 1,0 und 1,4 Millimetern. Je nach Wind, Wetter und Technik liegen die erzielten Höhen zwischen 180 und 340 Metern. Die Modelle sind beim Ausklinken der 30-fachen Erdbeschleunigung ausgesetzt.

Start eines F3B-Modells
Start eines F3B-Modells. Der Werfer gibt das Modell mit Schwung ab

Der Zeitflug – Leistung im direkten Vergleich

Bis zu zehn Piloten müssen innerhalb von zwölf Minuten Rahmenzeit einen zehnminütigen Zeitflug mit abschließender Ziellandung absolvieren. Abweichungen von der Sollzeit sowie eine nicht zielgenaue Landung führen zu Punktabzug. Der Gruppenbeste erhält 1000 Punkte, die anderen im Verhältnis weniger.

Prinzipieller Verlauf eines Zeitfluges
F3B-A; Die Teildisziplin Zeitflug

Der Streckenflug – Spannende Rennen

Eine 150 Meter-Strecke ist innerhalb von vier Minuten so oft wie möglich zu durchfliegen. Den bis zu fünf Piloten starken Gruppen stehen dafür sieben Minuten Rahmenzeit für taktische Entscheidungen zur Verfügung. Akustische und optische Signale zeigen den Piloten an, dass eine Strecke durchflogen wurde, eine große Anzeigetafel sorgt für Transparenz. Auch hier erhält der Gruppenbeste 1000 Punkte. Der Weltrekord liegt aktuell bei 38 Strecken, was einer Gesamtstrecke von etwa sechs Kilometern entspricht.

Prinzipieller Verlauf eines Streckenfluges
F3B-B; Die Teildisziplin Streckenflug

Der Speedflug – Reine Nervensache

In dieser Aufgabe ist die 150 Meter-Strecke viermal so schnell wie möglich zu durchfliegen. Diese Aufgabe muss innerhalb von vier Minuten Rahmenzeit erfüllt sein. Der Weltrekord liegt bei 11,90 Sekunden, was einer mittleren Geschwindigkeit von über 180 km/h entspricht. Auch im Speedflug gibt die Anzeigentafel Aufschluss über die Flugzeiten. Hier erhält der Durchgangsbeste die begehrten 1000 Punkte.

Prinzipieller Verlauf eines Speedfluges
F3B-C; Teildisziplin Speedflug

Text/Grafik: Hans-Peter Gölz überarbeitet durch Thomas Dylla

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