Auf der Fahrt zum Flugplatz, die heute etwas später starten konnte, weil wir schon alle Winden aufgebaut hatten, noch ein kräftiges Regengebiet.

Aber am Platz angekommen, schaute die Sonne schon wieder durch etliche Lücken in den höheren Wolken. Der Wind noch eher schwach und leicht aus Nordwest, bei Temperaturen von 13-14°C.

Es wurde nach dem Briefing mit Zeitflug Runde 2 fortgesetzt, wo gestern aufgehört wurde: In Gruppe 3 musste ich gleich als erster von uns ran. Die Bedingungen mit einigen Wolkenfetzen, die gut die Thermik anzeigten, relativ einfach. Und der Flug diesmal souverän von oben und nur eine Sekunde zu spät am Landepunkt. Wobei im Start ein aus dem Seil gefallenes und fast die Flugbahn kreuzendes Modell kurz für Adrenalin gesorgt hatte. Bei Steffen dann auch alles in Butter und gleiches Ergebnis mit einer schönen Landung.

Im Norden jetzt plötzlich dunkle Wolken. Bevor es um 09:50 mit Streckenflug von Runde 2 weiter ging, sorgte ein kurzer Regenschauer für eine ungeplante Unterbrechung. Die aber auch Gelegenheit für Austausch bot, zum Beispiel mit Stuart vom australischen Team.

 

Steffen konnte diesmal den Spieß umdrehen und Jürgen Pölzl mit 25/23 Strecken zwei abnehmen. Auch Pascal hatte seine Sache wieder gut gemacht und flog einen Tausender ein, sogar eine Strecke vor Søren Krogh. Johannes nicht ganz zufrieden – eine der ersten Gruppen im Süden, und eine Strecke abgegeben. Bei mir leichte Anspannung gegen Mikkel Krogh-Pedersen – die beiden dänischen Zwillinge muss man auf jeden Fall auf dem Schirm haben. Nachdem Mikkel aus dem Seil gefallen war, wartete ich lange bis 4:40. Im Süden dann etwas zerrissene Thermik, die über dem Hangar nochmal kurz aufbaute, aber auch schnell wieder weg war. Aber es reichte für einen Patt 21/21 gegen Mikkel, der mit etwas Unterzeit im Norden auch gut unterwegs war.

Bevor der Zeitflug Runde 3 um 12 Uhr begonnen werden konnte, noch kurze Verwirrung bezüglich Wiederholung der ersten Strecken-Gruppe, in der Steffen nochmal fliegen sollte. Allerdings gleich Korrektur durch die Jury, dass es angezeigt wäre, eine neue Gruppe aus zugelosten Piloten zu bilden. Ironie des Schicksals, dass der beantragende Japaner dann direkt im Start einschlug… Womit es hinfällig wurde, die Gruppe zu fliegen…

Weiter ging es mit Zeitflug Runde 3 um ca. 12 Uhr. Der Wind war nun stark geworden, aber es gab regelmäßig deutliches Tragen. Einige schafften allerdings den Rückweg aus dem Lee nicht – Christian Pinoteau zum Beispiel war sogar knapp außerhalb der Grenze des Landefeldes gelandet, mit entsprechender Nullwertung.

Bei Johannes lief es gut und auch Steffen schaffte die Zeit, allerdings nicht ganz so gute Landung. Pascal überflog die Zeit wieder und landete diesmal hinter dem Punkt… Aber wenigstens die 10 Minuten ohne Probleme geschafft.

Erst nach der, noch exakt nach Plan, dazwischen geschobenen Mittagspause dann noch Gruppe 5. Bei mir ging es gar nicht so schlecht, wie nach der Unterbrechung zu vermuten gewesen wäre. Der Wind war noch stark und es musste noch etwas mehr Ballast rein. Über dem Platz fühlte sich die Luft gut an und beim Versetzen ins Lee wurde der Flieger zunehmend nach oben gesaugt und war nach 5 min auf ca. 500 m. Leichte Entspannung, aber bei der Landung nochmal volle Konzentration und kontrolliert in die 100 – so macht Zeitfliegen Spaß ^^

Im Speedflug Runde 3 dann Johannes gleich als Dritter dran – mit einer 14.2 konnte er zufrieden sein. Lange gab es nur 15er-16er. Dann aber von Jeroen Smits doch die erste 13er, die bei den windigen Bedingungen eigentlich zu erwarten gewesen waren. Allerdings auch ungewohnt viele Einschläge – und ganz unerwartet auch von den eigentlich souverän fliegenden Dänen. Mikkel hatte nach spätem Signal gedacht, verwendet zu haben und sich beim Versuch umzukehren versteuert… Und Søren schlug beim Ausfliegen an der A-Linie ein, kurz nachdem er die Zeit bekommen hatte. Zu allem Übel hatte Rasmus auch noch verwendet – ein schlechter Tag für das Team…
Steffen flog sauber und zeitgleich mit Jeroen 13.77. Pascal war von der zur Verfügung stehenden Energie noch ein wenig überfordert, machte es mit einer 16er Zeit aber ganz gut.
Bei mir ein etwas bitteres Malheur… Die Bedingungen zwar nicht so gut, aber zumindest eine super Höhe gehabt, blies der Wind beim Blick zur zweiten B die Mütze fast vom Kopf… Kurz abgelenkt, kam der Boden gefährlich nahe und der kurze Zucker am Höhenruder war etwas hart, so dass der Flieger arg nach oben ging. Zum Glück dann nicht allzu weit über die B – aber mehr als eine Sekunde hatte der Schnitzer sicher gekostet :/

Im Streckenflug Runde 3 dann oft sehr turbulente Verhältnisse vor allem in Bodennähe und nicht so richtig schnelle Bedingungen. So viele Modell-Schäden wie hier hatte man wohl nicht mal beim Hangfliegen gesehen…
Für uns lief es aber durchweg sehr gut – alle konnten mehr Strecken als die anderen Piloten fliegen. Andreas, Johannes, Pascal je 21 und Steffen 25. Mit einer noch nötigen extra Reflight-Gruppe war das Fliegen um 18:15 beendet.

Interessanterweise am Schluss dann doch nochmal etwas richtiger Regen, der beim Wegspulen der Seile etwas störte. Und eine zweite Reparatur-Herausforderung von Erik aus dem chilenischen Team, die wir aber wieder lösen konnten. Aber dann ließ sich das weiterhin außergewöhnlich gute Abendessen endlich genießen. Und teils den Tag noch bei einem kleinen Lauf ausklingen lassen.

AH, 25.07.2023

Dienstag – Tag 2 und Konsolidierung