Der kleine Regenbogen am Morgen auf der Fahrt von der FeWo zum Platz hatte es schon angedeutet: Heute leichtes Schauerwetter und „typisch dänische“ Verhältnisse mit etwas mehr Feuchtigkeit in der Luft.

Das Briefing startete pünktlich mit einer Vorstellung des offiziellen Helfer-Teams (zahlreich auch von etlichen deutschen Freiwilligen unterstützt) und einer sehr klaren Beschreibung der lokalen Gegebenheiten und Einschränkungen auf dem Flugplatz.
Wie geplant wurde pünktlich um 9 Uhr mit dem Zeitflug der ersten Runde begonnen. Und es wurde schon gleich zu Beginn haarig…! Der Wind war zwar nicht sehr fordernd – aber es kamen nun regelmäßig stärkere Schauer durch. Die die erste Zeitflug-Gruppe erwischte es gleich ziemlich stark, sodass noch mal eine kurze Pause gemacht wurde. Christian hatte sich hier noch sehr gut durchgerettet und mit einer 10:00/100 die Nerven behalten.

Auch später immer wieder Regen während der Flüge. Von dem dann auch ich in der letzten Gruppe betroffen war. Nach zwei Seilrissen doch aus niedriger Höhe die Aufgabe fliegend, erwies es sich doch als zu große Herausforderung, die 10 Min zu schaffen… Weit aus dem Lee kommend, setzte wieder Regen ein und beeinträchtigte die Rückkehr zum Platz doch erheblich. Aber Glück im Unglück: Die Gruppe wurde nochmal wiederholt… Im zweiten Flug allerdings auch nicht weniger spannend – weil die Thermik nun eher schwach war und richtig Arbeiten nötig wurde! Im Norden im Lee ließen sich aber noch kleine Heber auskurbeln und die Zeit voll machen. Die Landung in der bodennahen Turbulenz wurde allerdings wohl nicht nur für mich eine zweite Herausforderung…!

Etwas „aufregend“ auch der Einschlag des Modells von Bo Pedersen beim Start direkt vor den Winden. Beim Abgeben musste etwas schief gegangen sein, mit zum Glück nur für das Modell fatalen Folgen. Auch sonst sah man etliche Abkipper und Ausbrecher beim Abgeben…

Man muss aber jetzt schon sagen, dass im Gegensatz dazu die Dänen ihre Sache sehr professionell und kontrolliert machen! Die ruhigen, und sogar ab und zu von kleinen Witzen aufgelockerten, Ansagen von Erik Dahl-Christensen helfen sehr, das bei vielen noch nicht so erfahrenen Nationen vorhandene leichte Chaos etwas unter Kontrolle und die Atmosphäre entspannt und angenehm zu halten.

Apropos angenehm: Bei den heute deutlich kühleren Temperaturen von ca. 15-18°C haben sich unsere Hoodies aus etwas dickerem Stoff doch schon absolut bewährt!

Mittags wurde noch mit Streckenflug begonnen – aber der Zeitplan sah für 13 Uhr Mittagessen vor, woran man sich auch wieder sehr genau hielt. Die Gruppen 7-10 mussten also ihre Vorbereitungen nochmal etwas verzögern.
Die Hackfleisch-Bällchen mit Rotkraut, Vollkorn-Brot mit Wurst und Käse, etwas Salat und leckerem Brownie-Heidelbeer-Kuchen waren aber insgesamt eine sehr gelungene Zusammenstellung, geliefert vom lokalen Hotel in Rødekro. Nur Vegetarier könnten, wie auch beim Abendessen, leichte Unzufriedenheiten haben…

In meinem Streckenflug nahm ein bisschen das Unglück seinen Lauf, als beim Tackern die Rücklaufsperre der Winde nicht gleich griff und das Seil die Trommel so sehr beschleunigte, dass die Kohlefaser-Aufdickungsschalen über die Schrauben gezogen wurden und weg flogen. Zum Glück sonst nichts passiert! Aber natürlich gab das Strafpunkte… – ärgerlich, weil es die harte Arbeit in den bisherigen Flügen ergebnistechnisch etwas zunichte machte… :/

Ansonsten liefen aber alle Streckenflüge von den Strecken her sehr gut und es ließ sich mit der Herausforderung des Fliegens auf beiden Seiten gut umgehen. Auch bei den Helfern fast keine Fehler, was Vertrauen für die kommende Woche schafft.

Der Speed wurde etwa gegen 15:15 Uhr begonnen. Und wieder war es eine neue Auslosung – für jede Aufgabe war diese leicht geändert worden. Die Zeiten um 14-15 s waren allerdings nicht so schnell, wie zunächst wegen des weiter zugenommenen Windes und nachgelassener Schauer zu vermuten gewesen wäre.
Christian musste zu Beginn gleich zweimal ran, da die Helfer an A sich verdrückt hatten. Dann aber beim Ausflug kein Signal – womit ein dritter Flug nötig wurde, am Ende der Runde dann. Steffen flog eine saubere 14.2, während Johannes in moderater Luft nach Restart auf 14.9 s kam. Pascal hatte auch am Ende nochmal wiederholen müssen – und war mit einer 15.6 gut unterwegs. Bei meinem Flug schienen die Bedingungen gut gewesen zu sein. Jedenfalls lief der Flieger ruhig und sauber durch den Kurs, was mit etwas knappen Wenden sogar zu einer 13.7 führte. Vielleicht war auch etwas Frust aus dem Streckenflug dabei…

Im Süden sah man aber aus der Ferne eine dunkle Regenwand immer näher kommen. Und ein kurzer vorgelagerter Schauer führte kurz vor Ende nochmal zu einer Unterbrechung – aber weniger als 15 Minuten, so dass kein Gruppensplit nötig wurde.

Es war für Wettbewerbsleiter Jan Hansen dann aber offensichtlich, dass keine andere Aufgabe als Zeitflug von Runde 2 Sinn machte, noch begonnen zu werden. Und mit dem weiter etwas aufgelebten Wind und einigen Regentropfen stellte sich dieser wieder als ziemlich fordernd dar! Bei mir wurde der Flieger bei der Entscheidung ins Lee zu gehen wohl doch unbemerkt immer weiter versetzt… Und die Rückkehr dauerte mehr als volle 3 Minuten – mehr als ein kleiner Schlenker im Endanflug war nicht möglich, um rechtzeitig am (wieder sehr turbulenten) Landepunkt anzukommen…!

Nach zwei Gruppen war es tatsächlich so, dass stärkerer Regen einsetzte und der Wettbewerb für heute beendet wurde. Pünktlich zum planmäßigen Dinner – mit dem Rotkraut, Kartoffeln und Schweinsbraten sowie Brot und etwas Salat wieder richtig gut ^^

Es sei noch ergänzt, dass nach dem Abendessen das Erkunden der Gegend um den Flugplatz trotz des Regens zu einladend war. Trotz der Nässe brachte die kleine Runde mit dem Fahrrad schöne Eindrücke der teils idyllisch in den Feldern gelegenen Gehöfte und Ortschaften mit den lieblichen Häusern und Alleen 😉

AH, 22.07.2023

Samstag Pre-Contest

Samstag – Vorwettbewerb Rødekro-Open Tag 1
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